Philosophie
FORMFINDUNG
Der Prozess der Formfindung hat für mich einen besonderen Stellenwert. Die Richtung ist am Anfang ungewiss und es ist noch unklar wohin die Reise geht. Es ist wie eine innere Suche, dessen Ziel es ist, etwas Neues, Eigenes zu entdecken. Manchmal beginnt es mit einer vagen Idee, einem unklaren Bild, welches sich mit dem Prozess verändert. Durch das gelernte Handwerk manifestiert sich dieses Bild oft früh in einem bestimmten Material.
DEMATERIALISIERUNG
Bei der Steinbildhauerei steht am Anfang der rohe Steinblock.
Nach den ersten Tagen Arbeit, lässt sich nach und nach etwas Lebendiges, Bewegtes erkennen. Je weiter sich das Werk der Vollendung nähert, desto leichter wird die Form. Diesen Prozess des Wegnehmens sehe ich sinnbildlich zu den 3 Aggregatzuständen von Wasser.
Der massive Eisblock - das flüssige Wasser - der schwerelose Dampf.
Wasser prägt die Gestalt des Steins seit Millionen Jahren. Beim Wandern durch Berge und Höhlen lässt sich dies in den unterschiedlichsten Formen ablesen. So gesehen mache ich nicht viel anders als die Natur, in einem verdichteten Zeitraum, der menschlichen Zeitspanne angepasst. Vielleicht auch in geringerem Maße.
ZERBRECHLICHKEIT
Was bedeutet es, wenn wir in der Nähe von etwas Zerbrechlichem sind? Wie nehmen wir es war? Mit dem Bewusstsein um das Zerbrechliche verändert sich unser Verhalten dem Objekt gegenüber. Wir geben mehr Acht. Dieses Prinzip lässt sich auf Mensch und Umwelt übertragen. Zerbrechlichkeit bedeutet Vergänglichkeit. Das Augenmerk auf diese Schwächen zu legen bedeutet auch diese als Qualitäten wahrzunehmen und die eigene Achtsamkeit zu schärfen.